Pressestimmen

Offenbach-Post vom 22.12.2003: In einer Jahrtausend alten Tradition werden »Dinge für Jedermann« gefertigt
Dreieich-Spiegel vom 11.12.2003: Siegel-Medaille zum Stadtjubiläum

















































(zurück zur Übersicht)

In einer Jahrtausend alten Tradition werden »Dinge für Jedermann« gefertigt

Als »vielfältiger Goldschmied« ist Karlheinz Bales über die Region hinaus bekannt / Kritik an neuer Handwerksordnung

Dreieich

(fel) Es ist eine Jahrtausend alte Tradition, die Karlheinz Bales seit mehr als 17 Jahren in Dreieich pflegt: das Gold- und Silberschmiedehandwerk.
In den kleinen Gassen Götzenhains beinahe versteckt, betreibt er seit 1986 eine eigene Werkstatt zur Schmuckherstellung und -restauration. Hier in der Wallstraße verarbeitet der 50-Jährige Materialien wie Silber, Gold, Platin, Kupfer oder Bronze zu hochwertigen Schmuckstücken.
Bekannt geworden ist Bales nicht nur durch die Dreieicher Amtskette für den Bürgermeister, die er 1999 anfertigte. Es ist seine langjährige Erfahrung, die ihn über die Region hinaus einen Ruf verschaffte. So wurden mittlerweile sogar Gemeinden aus Bayern und Baden-Württemberg auf die von ihm hergestellten Amtssymbole aufmerksam und beauftragten Bales mit der Fertigung. "Ich bin vielfältiger als andere Goldschmiede", erklärt Bales die Reputation seines Geschäfts. Und seine Frau Ulla unterstreicht: "Wir stellen nicht nur teure Sachen für die High Society her, sondern Dinge für Jedermann."
Während sich viele seiner Kollegen auf bestimmte Bereiche des Schmuckhandwerks konzentrieren, macht Bales nach eigenen Angaben "alles". So lötet er nicht nur Ketten, verändert Ringe und bringt Gravuren an - vielmehr beinhaltet seine Arbeit den kompletten Service über Reinigung und Restauration von antiken und neuen Schmuckstücken.
"Am meisten Spaß macht mir die Anfertigung von Einzelstücken aus Altgold", meint Bales. Dabei seien Kreativität und Erfahrung gefragt, wie er betont. Er verwirklicht nicht nur die Ideen seiner privaten und geschäftlichen Kundschaft, sondern entwickelt gerne auch eigene Vorstellungen. Heraus kommen dabei Einzelstücke, die sich bewusst von der industriellen Massenware abheben sollen. So fertigt Bales auch schon mal sakrale Gegenstände für die Kirche an, wie zum Beispiel Messdiener-Plaketten in Bronze.
Vor siebzehn Jahren machte sich der Meisterschmied in Götzenhain selbständig. Für zwei Juweliergeschäfte leistete er zunächst nur Servicearbeit - Reparaturen und Reinigungen. Nach und nach gewann er eigene Kunden. Zwischenzeitlich hatte er sogar zwei Halbtagskräfte angestellt. "Doch die haben über die Zeit selbst ihren Meister gemacht und sind fortgegangen." Seitdem macht der Goldschmied alles alleine.
Seine zwei Kinder zeigen wenig Interesse am Schmuckhandwerk: Die Tochter studiert Mathematik und Informatik in Darmstadt, wofür sie sogar ein halbes Stipendium der Stadt Dreieich erhielt - der Sohn ist Schreiner geworden. Nur Bales' Frau, Erzieherin und stellvertretende Leiterin eines evangelischen Kindergartens, hilft ihrem Mann bei der Büroarbeit.
Wie sein Sohn wollte auch der Vater ursprünglich Schreiner werden. Erst über die Berufsberatung in den sechziger Jahren und den Bruder eines Schulkameraden wurde er auf das Handwerk mit den teuren Materialien aufmerksam und fand Gefallen daran.
1968 begann er mit 14 Jahren seine Lehre in der Goldschmiede der "Schönstätter Marienbrüder" in seinem Geburtsort Vallendar am Rhein. Danach lebte er bis zu seinem Wehrdienst in der Marineinfanterie in Kamen/Westfalen. 1975 kehrte er nach Vallendar zurück, 


Karlheinz Bales hat sich in Götzenhain als Goldschmied etabliert und ist weit über die Region hinaus bekannt geworden. Aus seiner Werkstatt stammen unter anderem die Amtskette des Dreieicher Bürgermeisters und die Medaillen für das 2006 bevorstehende Jubiläum "750 Jahre Stadtrechte Dreieichenhain"

jobbte bei einem Zahntechniker und später wieder in einem Juweliergeschäft in Koblenz. Nach weiteren Gesellenjahren in Bad Hersfeld verschlug es ihn schließlich nach Frankfurt-Heddernheim, wo er 1983 seine Meisterprüfung ablegte. Dass diese Meisterprüfung nun per Gesetz wegfallen soll, findet Bales gar nicht gut. Zum einen, weil er es für gefährlich hält: "In dieser Branche arbeiten wir mit Säuren und Laugen." Zum anderen, weil das Schmiedehandwerk vielfältige Fertigkeiten und Kenntnisse erfordere. "Eine Existenz auf Dauer zu gründen und zu halten, dazu ist nur ein Meister in der Lage", ist Bales überzeugt, "es stecken Welten zwischen dem, was ein Meister und was ein Geselle kann."
Auch seine Frau beklagt die geplante neue Regelung der Handwerksordnung: "Es dauert Jahre, bis man Meister wird, und jetzt ist der Titel nichts mehr wert." Ihrer Ansicht nach ist es im Interesse des Verbrauchers, wenn Schmuck und Gerät durch ein Meisterzeichen gekennzeichnet sind.
Bales ist seines Handwerks bisher nicht überdrüssig geworden: "Mir macht es Spaß, mit den Materialien zu arbeiten." Für die Arbeitslust ihres Mannes zeigt sie allerdings Verständnis. Oft sitzt der noch nach Feierabend, wenn in seiner Werkstatt Ruhe einkehrt, stundenlang am Werktisch. "Dann funkelt und strahlt der Schmuck in seinen Händen, während er selbst vollkommen schwarz ist", amüsiert sich seine Frau.
Trotzdem findet Bales noch genügend Zeit, sich im Orts- und Vereinsleben zu betätigen. Sei es zu Fasching in der Karnevalsabteilung der SG Götzenhain, oder wie zuletzt auf dem Dreieichenhainer Weihnachtsmarkt. Dort prägte er als Mitglied des Vereins "Cives in Hagen" mit einer Handspindelpresse die Medaillen zum Jubiläum der Stadtrechte. Dabei konnte ihm dann sogar seine Tochter helfen: "Sie realisierte meine Idee am Computer und lieferte die fertige Druckvorlage."

 

(zurück zur Übersicht)

»Cives in Hagen« präsentiert Münze:

Siegel-Medaille zum Stadtjubiläum

Dreieich (DS/jh) - Der von Reinhold Gerhardt geführte Verein "Cives in Hagen hat sich viel vorgenommen. Die Vorbereitung des Jubiläums "750 Jahre Stadtrechte Dreieichenhain", das im Jahr 2006 ganz groß gefeiert werden soll, erfordert eine Vielzahl von Planungen und Abstimmungen. Viele Einzelprojekte sollen wie die Räder eines Uhrwerks zum großen Ganzen vereint werden; und nicht wenige Vorhaben sollen bereits im Vorfeld das Augenmerk der Bürger auf den besonderen Geburtstag des Dreieicher Stadtteil lenken. Ein solches Projekt ist auch die Veröffentlichung einer Medaille mit Hainer Motiven.
Am ersten Weihnachtsmarkt-Wochenende wurde die von dem Götzenhainer Goldschmiedemeister Karlheinz Bales gestaltete Münze erstmals öffentlich vorgestellt und zum Verkauf angeboten. 94 zinnerne Exemplare konnten nach den Worten des Fachmannes bereits an den Mann respektive die Frau gebracht werden - ein positives Echo, an das der Verein am kommenden, dem zweiten Marktwochenende in Dreieichenhain anknüpfen möchte. Das Besondere: Die Medaillen sind nicht nur aus Zinn erhältlich - dann kosten sie fünf Euro. Die Münzen gibt es auf Wunsch auch aus Silber (25 Euro) und aus Gold (den Preis hierfür teilt Bales auf Anfrage mit).
Ungezählte Stunden hat der Goldschmied, der vor einigen Jahren mit der Gestaltung der Dreieicher Bürgermeister-Amtskette über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen sorgte (mittlerweile hat der Götzenhainer drei weitere Ketten für zwei baden-württembergische und eine Bayerische Kommune gefertigt), in die Herstellung des aus verchromtem Stahl bestehenden Druckstockes investiert.
Die Zinn-Münzen werden von ihm persönlich mit einer Spindelpresse produziert (zu sehen auf dem Hainer Weihnachtsmarkt), die Silber- und Gold-Exemplare werden mittels spezieller Maschinen und dem erforderlichen "Hochdruck" geprägt.
Die Medaillen, bei deren Herstellung sich Bales auf die Mitarbeit seiner Tochter Pia stützen konnte, zeigen auf der Vorderseite die Burgruine nebst Palas, Bergfried und Burgkirche. Auf der Rückseite ist mit der Aufschrift "Der stadtS(iegel) zum Haynn in der Dryeich" das überlieferte Stadtsiegel zu sehen. Stößt das erste Exemplar auf die erhoffte Resonanz, dann ist nach den Worten von Bales mit weiteren Medaillen und neuen Motiven, etwa dem Ober- oder Untertor, zu rechnen. Dies aber, so das engagierte Vereinsmitglied im Gespräch mit dem DS, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch Zukunftsmusik. Die Gestaltung der ersten Medaille, so der auf die Schmuckfertigung spezialisierte Goldschmied, habe viel Freude bereitet - damit ist zumindest eine zentrale Voraussetzung für die Entstehung einer ganzen Serie gegeben.
Am 13. und 14. Dezember werden die Medaillen noch einmal am Vereinsstand auf dem Weiberkerbplatz am Obertor angeboten. Anschließend können sie im Dreieich-Museum sowie im Ludwig-Erk-Haus, Alte Schulgasse, erworben beziehungsweise vorbestellt werden. Wer sich etwa in punkto Gold direkt mit Bales in Verbindung setzen möchte, kann dies unter der Rufnummer (06103) 82304 tun. Die Münzen sollen auch 2004 bei Hainer Veranstaltungen angeboten werden.

 

Im Vorfeld des Jubiläums "750 Jahre Stadtrechte Dreieichenhain" (2006) hat der Verein "Cives in Hagen" von dem Götzenhainer Goldschmiedemeister Karlheinz Bales (oben) eine besondere Medaille fertigen lassen, die seit dem 6. Dezember erhältlich ist. (DS-Fotos: Jordan)